Alltag unserer Soziallehrerin: Ein Arbeitstag mit Birgit Korneliussen
Birgit Korneliussen arbeitet seit über 20 Jahren als Soziallehrerin an unserer Schule. Sie ist ein Bindeglied zwischen unseren SchülerInnen und ihren Familien, der Schule und den norwegischen Behörden. Von vertraulichen Gesprächen über die Koordination der SMU, bis hin zur Organisation externer Referenten – Birgits Aufgaben sind sehr vielseitig und vor allem wichtig. Hier ein kleiner Einblick in einen für Birgit „ganz normalen“ Arbeitstag.
Praktikum und soziale Arbeit
Mein Tag beginnt mit einem Blick auf den vollen Kalender. Zunächst steht für heute die Ankunft einer neuen Praktikantin im Bereich Schulsozialarbeit auf dem Plan. In der Schule habe ich bereits alle Vorbereitungen getroffen, so sind beispielsweise die betreffenden Klassenlehrkräfte und KollegInnen über die Ankunft und die Arbeitsbereiche der neuen Kraft informiert. Ich begrüße unsere neue Kollegin im Schulhaus, stelle sie den KollegInnen vor, bespreche mit ihr erste Arbeitsaufgaben und vereinbare regelmäßige Treffen. Es ist wichtig, dass die PraktikantInnen gut betreut werden und sich schnell an der Schule integrieren können.
Externe ReferentInnen an der Schule
Der nächste Punkt auf meiner Tagesordnung ist ein Vortrag von „Sexogsamfunn“. Zwei Referentinnen des Stadtteils Frogner haben sich angekündigt, um mit den SchülerInnen über das Thema Stressbewältigung zu sprechen. Ich empfange sie herzlich am Sekretariat, führe ein kurzes Einführungsgespräch zur Klasse durch und begleite die Damen zum Klassenraum. Als sie den Vortag beginnen wollen, stehen wir zunächst vor der Herausforderung, die Verbindung vom PC zu unserer Anlage herzustellen. Zum Glück sind meine Kollegen zur Stelle, um zu helfen, und die Präsentation kann wie geplant stattfinden.
Gespräche mit Eltern und Behörden
Während ich noch mit den Referentinnen beschäftigt bin, klingelt das Telefon: Besorgte Eltern möchten gern einen Termin mit mir vereinbaren. Da im Klassenzimmer nun alles zu funktionieren scheint, kann ich mir direkt Zeit für die Eltern nehmen. Ich höre den Eltern bei ihren Schilderungen zu und gebe ihnen eine erste Einschätzung zum Sachverhalt. Selbstverständlich können viele Themen in meinem Alltag als Soziallehrerin nicht schnell zwischen Tür und Angel oder am Telefon gelöst werden. Wir vereinbaren einen Termin noch in dieser Woche.
Aktivitäts- und Förderpläne
Nach dem Telefonat kann ich mich nun dem Aktivitäts- und Förderplan einer unserer Klassen widmen. Die Konzipierung dieser individuell angepassten Pläne ist wichtig, um Herausforderungen in den Klassen bestmöglich zu begegnen. Nach der Erarbeitung werden die Pläne gemeinsam mit den KollegInnen überarbeitet und verabschiedet. Ziel dieser Arbeit ist es, Herausforderungen in Klassen zu begegnen, die Klassengemeinschaft zu stärken und das Wohl jedes/r Einzelnen zu fördern.
Unterstützung der KollegInnen
Während ich an meinem Schreibtisch sitze und die Pläne ausarbeite, kommt ein Kollege herein. Er hat Fragen zu einer Schülerin und bittet um Unterstützung. Wir nehmen uns die Zeit, um gemeinsam eine Empfehlung zu erarbeiten und einen Termin mit den Eltern zu vereinbaren. Ich weiß, wie wichtig es ist, dass LehrerInnen, Eltern und SchülerInnen zusammenarbeiten, um das Beste für die Kinder und Jugendlichen zu erreichen.
Persönliche Gespräche mit SchülerInnen
Der Tag vergeht wie im Flug, es dauert nicht lange, bis ich mit der nächsten Aufgabe konfrontiert werde. Ein Schüler möchte mit mir reden. Ich bitte ihn herein, denn SchülerInnen haben immer oberste Priorität.
Ehe ich mich versehe, ist der Arbeitstag auch schon wieder zu Ende. Einige Dinge habe ich auf den Weg bringen können, andere Aufgaben sind an diesem arbeitsreichen Tag hinzugekommen. Trotz der Herausforderungen und vielen Aufgaben liebe ich meine Arbeit an der Deutsch-Norwegischen Schule Oslo und freue mich schon auf den nächsten Tag, an dem ich wieder dazu beitragen kann, dass die SchülerInnen bei uns einen schönen Alltag erleben und das Beste aus sich herausholen können.